Ibrahim Mahama

Kurz bevor die Kunsthalle Bern nach dem Einbau einer neuen Tür, die das Gebäude für das Publikum sicherer und zugänglicher machen wird, wiedereröffnet, sind wir im Begriff, uns in eine buchstäbliche und theoretische Chrysalis zu verwandeln: Durch ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, das Ende April 2025 enthüllt wird. Wir wählen das Wort Chrysalis wegen seiner transformativen Konnotation: Wie die Puppe sich in einen Schmetterling verwandelt, hoffen wir mit diesem Werk, auf die transformative Reise einer Institution zu verweisen, die ihren Kurs in neue Richtungen öffnet.  
Mit dem Durchbrechen der Chrysalis will die Kunsthalle Bern zeigen, dass wir in eine neue Form und Phase eintreten. Das geplante Projekt wurde vom renommierten ghanaischen Künstler Ibrahim Mahama konzipiert, der auf die Verhüllung der Kunsthalle durch Christo im Sommer 1968 reagieren wird. Wir freuen uns deshalb sehr, Mahamas erste Schweizer Einzelausstellung zu präsentieren. 
Dies bedeutet einen historischen Moment für die Kunsthalle Bern, da sich das Gebäude zum ersten Mal seit seiner Gründung verändert und somit auch der Zeitpunkt, in dem wir uns mit dem Vermächtnis unseres Programms auseinandersetzen. Dies ist für uns ein ehrgeiziges Vorhaben, das sich auf die Spuren der Kunsthalle Bern im nationalen und lokalen Gedächtnis bezieht und auf den Einfluss, den die Kunsthalle Bern auf die architektonische und künstlerische Landschaft der Stadt hatte, als Ort für transformative und radikale künstlerische Positionen. Es ist aber auch ein Kommentar zum eurozentrischen Fokus der Kunsthalle während dieser Jahrzehnte, der darauf abzielt, neue Dialoge, Kooperationen und das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven, Positionen und Erfahrungen vorzuschlagen. Die Arbeit von Ibrahim Mahama beleuchtet die Beziehungen der Schweiz zur Welt und insbesondere ihre Handelsbeziehungen damals und heute.